Facebook erlaubt grundsätzlich nur ein Konto pro Person. In den Nutzungsbedingungen von Facebook heißt es: “Sie werden kein Konto für eine andere Person erstellen oder ein zusätzliches Konto einrichten, wenn wir Ihr Konto deaktiviert haben.” Es gibt jedoch einige Ausnahmen und Grauzonen, in denen mehrere Konten möglich sind.
Offizielle Ausnahmen von der Ein-Konto-Regel
Facebook macht einige offizielle Ausnahmen von der Ein-Konto-Regel. Folgende zusätzliche Konten sind erlaubt:
- Fanseite: Jeder darf eine offizielle Fanseite für eine Marke, ein Unternehmen, eine Organisation oder ein Projekt erstellen.
- Künstlerkonto: Künstler, Musiker und andere öffentliche Personen dürfen ein zusätzliches Konto für ihre Künstleridentität haben.
- Elternkonto: Eltern dürfen im Namen ihrer Kinder unter 13 Jahren Konten erstellen und verwalten.
- Petkonto: Für Haustiere sind eigene Konten erlaubt, müssen aber als solche gekennzeichnet sein.
Diese offiziellen Zweit- oder Drittkonten müssen unter dem echten Namen laufen und klar als solche erkennbar sein. Es handelt sich also nicht um anonyme Zusatzkonten.
Inoffizielle Tricks für mehrere Konten
Abgesehen von den offiziellen Ausnahmen gibt es Grauzonen und Tricks, um mehrere Facebook Konten zu führen:
- Unterschiedliche E-Mail-Adressen: Da pro E-Mail-Adresse nur ein Konto möglich ist, kann man mit weiteren Adressen weitere Konten erstellen.
- Falsche Angaben: Facebook überprüft die Angaben bei der Registrierung nicht. Man kann also falsche Namen verwenden.
- Weitergabe an Dritte: Nach der Erstellung kann man die Zugangsdaten für ein Zweitkonto an jemand anderen weitergeben.
- Alte deaktivierte Konten reaktivieren: Deaktivierte Konten können unter Umständen wieder reaktiviert werden.
Diese Vorgehensweisen verstoßen jedoch gegen die Facebook-Nutzungsbedingungen. Wenn sie auffliegen, riskiert man die Löschung des Kontos durch Facebook.
Konsequenzen von mehreren Konten
Was passiert, wenn Facebook feststellt, dass man mehrere Konten betreibt? Dann drohen folgende Konsequenzen:
- Verwarnung: In leichten Fällen gibt es zunächst eine Verwarnung von Facebook.
- Deaktivierung: Schwerere oder wiederholte Verstöße führen zur Deaktivierung des Zweitkontos oder beider Konten.
- Löschung: Bei gravierenden Fällen von Kontomissbrauch kann Facebook ein Konto komplett löschen.
- Sperre: Verstößt man mehrfach gegen die Regeln, kann sogar der Ausschluss von Facebook drohen.
Facebook setzt den Fokus auf ein persönliches Konto pro Person, um die Authentizität zu wahren und Fake Accounts vorzubeugen. Mehrere Konten bergen Risiken wie Desinformation, Belästigung und Betrug.
Spezielle Fälle
Für bestimmte Nutzergruppen gibt es Sonderfälle bei der Mehrfachnutzung von Facebook:
Unternehmen
Unternehmen können über eine Unternehmensseite mehrere Mitarbeiteraccounts verknüpfen. So können beispielsweise Social Media Manager über diesen Unternehmensaccount posten.
Influencer
Berühmtheiten und Influencer nutzen manchmal zusätzlich private Konten, um eine Trennung zwischen privat und öffentlich herzustellen. Dies ist eine Grauzone, die Facebook im Einzelfall duldet.
Politiker
Auch Politiker haben mitunter private Zweitkonten. Bei öffentlichen Personen sieht Facebook dies nachvollziehbar, solange die Konten authentisch bleiben.
Fazit
Abschließend lässt sich sagen: Offiziell sind auf Facebook nur ein persönliches Konto und bestimmte Zweitkonten wie Fanpages erlaubt. Mit Tricks wie unterschiedlichen E-Mails sind aber inoffiziell mehrere Profile möglich. Dies ist jedoch riskant und kann von Facebook mit Sperren geahndet werden. In Ausnahmefällen toleriert Facebook aber auch bei Prominenten ein Zweitkonto. Der Schlüssel ist immer die Authentizität.
Zusammenfassung
- Facebook erlaubt offiziell nur ein persönliches Konto pro Person
- Ausnahmen sind Fanpages, Künstlerkonten, Elternkonten für Kinder
- Mit Tricks wie unterschiedlichen E-Mails sind mehrere Konten möglich
- Dies verstößt gegen die Regeln und kann von Facebook geahndet werden
- Bei Prominenten toleriert Facebook mitunter ein authentisches Zweitkonto
Diskussion der Vor- und Nachteile
Mehrere Facebook Konten haben bestimmte Vor- und Nachteile:
Vorteile
- Trennung von beruflichem und privatem Account
- Spezialisierte Konten für bestimmte Interessen
- Anonymität gegenüber bestimmten Personengruppen
- Leichteres Testen von Werbeanzeigen mit zusätzlichen Konten
Nachteile
- Verstößt gegen Facebook Nutzungsbedingungen
- Aufdeckung kann zur Löschung der Konten führen
- Erhöhter Aufwand für die Pflege mehrerer Konten
- Gefahr von verwirrenden Timelines bei Cross-Posting
Es gibt also durchaus nachvollziehbare Gründe, mehrere Konten haben zu wollen. Dem stehen jedoch die Risiken der Regelverletzung und zusätzlichen Arbeit gegenüber. Jeder muss für sich abwägen, ob ein zusätzliches Konto den möglichen Ärger wert ist.
Mögliche Entwicklungen
Wie könnte sich die Handhabung mehrfacher Konten bei Facebook künftig entwickeln? Prognosen und Möglichkeiten:
- Striktere Überprüfung und Ahndung durch Facebook, da der public Druck auf Authentizität wächst
- Neue Funktionen für Unteraccounts ähnlich wie bei Instagram oder Twitter
- Option auf rechtssichere Nutzung mehrerer Accounts über Business Manager
- Verknüpfung und Cross-Posting zwischen Accounts einfacher gestalten
- Gebühren für Zusatzkonten, um Mehrfachnutzung einzudämmen
Facebook wird also entweder strenger gegen Zweitkonten vorgehen oder offizielle Funktionen für Unteraccounts schaffen. Ein komplette Freigabe mehrerer Konten ist aber unwahrscheinlich, um Probleme mit Falschidentitäten zu vermeiden.
Tipps zum sicheren Betreiben mehrerer Konten
Wer dennoch mehrere Facebook Konten betreiben möchte, sollte unbedingt folgende Tipps beachten:
- Unterschiedliche Geräte oder Browser verwenden
- Regelmäßig zwischen den Konten wechseln
- Keine privaten Kontakte mischen
- Profile öffentlich sichtbar lassen
- Echte Namen und Daten verwenden
- Werbekennzeichnungen beachten
So kann man das Entdeckungsrisiko minimieren und die Authentizität wahren. Garantien gibt es aber keine, daher trägt man immer ein gewisses Sperrrisiko.
Vorteil | Nachteil |
---|---|
Trennung von beruflichem und privatem Account | Verstößt gegen Nutzungsbedingungen |
Spezialisierte Konten für Interessen | Aufdeckung kann zur Löschung führen |
Anonymität gegenüber Personengruppen | Erhöhter Aufwand für Pflege |
Leichteres Testen von Werbeanzeigen | Gefahr von verwirrenden Timelines |
Juristische Fragen
Auch juristisch gibt es bei der Nutzung mehrerer Facebook Konten einiges zu beachten:
Vertragsrecht
Mehrere Konten verstoßen gegen die Facebook-AGB. Dieser Vertrag ist jedoch nach deutschem Recht nicht immer gültig. Unklare Klauseln sind unwirksam.
Persönlichkeitsrecht
Mit Fake Accounts kann man gegen das Recht am eigenen Bild und Namen verstoßen. Dies gilt vor allem bei Nutzung von Fotos anderer.
Strafrecht
In schwerwiegenden Fällen können auch strafrechtlich relevante Tatbestände wie Betrug und Belästigung erfüllt sein. Dies gilt zum Beispiel bei FakeAccounts zum Stalking.
Wettbewerbsrecht
Markenrechtliche Probleme können entstehen, wenn man mit Zweitaccounts irreführende Werbung betreibt. Auch verbotene Schleichwerbung ist ein Risiko.
Insgesamt sollte man auch die rechtlichen Risiken beim Betrieb mehrerer Facebook Konten nicht unterschätzen. Bei gravierenden Verstößen können hohe Strafen drohen.
Fazit
Abschließend empfiehlt es sich, sehr zurückhaltend mit zusätzlichen Facebook Konten umzugehen. Die Risiken überwiegen meist den begrenzten Nutzen. Stattdessen sollte man die offiziellen Möglichkeiten wie Unternehmensseiten nutzen. Nur in wenigen Fällen wie der strikten Trennung beruflich/privat kann ein zusätzliches Konto sinnvoll sein. Dann ist aber besondere Vorsicht geboten, um Probleme mit Facebook und dem Gesetz zu vermeiden.